al-Samidoun

Kommentare und Berichte zu Politik, Religion und Kultur mit Fokus auf den Nahen Osten.

Samstag, 12. Februar 2011

Saudischer Minister: Palästinafrage von großer Bedeutung

Wie viel Furcht die arabischen Autokraten mittlerweile vor den eigenen Bevölkerungen haben offenbart sich meist in Details. Fraglos ist der Nahost-Konflikt für die Araber nach wie vor von größter Bedeutung. Deren Regierungen handhabten das Problem in der Vergangenheit jedoch äußerst pragmatisch und folgten im Allgemeinen der Politik der USA. Widerstand gegen israelische Militärschläge gab es kaum, Solidaritätskundgebungen mit den Palästinensern wurden so gut es ging unterdrückt und so waren es am Ende türkische Politiker, die ihren arabischen Kollegen vorhielten sich für die Interessen der USA einspannen zu lassen und viel zu zahm zu sein.

Dass die Umstürtze in Tunesien und Ägypten in dieser Hinsicht zu einem langsamen Wandel führen könnten zeigt sich zum Beispiel in einer Stellungnahme des saudischen Außenministers. Der gibt sich plötzlich sehr besorgt um die Probleme der Palästinenser und lässt folgendes verlauten:

وأكد الفيصل في كلمته أن العالم اليوم يموج بالمتغيرات المتواترة، وقال إن «منطقتنا العربية تشهد العديد من التحديات، وهو الأمر الذي يتطلب منا بذل جهود مضاعفة للتعامل مع هذه التحديات، وعلى رأسها القضية الفلسطينية التي تستحوذ على جل اهتمام بلدينا سعياً لاستعادة كافة الأراضي العربية المحتلة، وإقامة الدولة الفلسطينية المستقلة، وعاصمتها القدس الشريف

Kurz zusammengefasst:
Die arabische Region sehe zahlreichen Herausforderungen entgegen, an deren Spitze die Palästinafrage stehe. Von großer Wichtigkeit sei daher die Wiedererlangung des gesamten besetzten arabischen Landes und die Errichtung eines unabhängigen Palästinenserstaates mit der Hauptstadt Jerusalem.

Es ist die kalte, eisige Angst die dort gerade durchs Königshaus schleicht.

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