Die Sorgen sind groß, dass die Muslimbruderschaft eine einflussreiche Kraft werden könnte in einem demokratischen Ägypten. Man wirft ihr vor sie sei antiwestlich, antizionistisch, antisemitisch und wolle die Demokratie dazu benutzen einen Theokratie zu schaffen. Ob und in welchem Maße das alles zutrifft, sei mal dahin gestellt.
Doch hat der Westen nicht seine ganz eigene Affäre mit der Muslimbruderschaft? Unter Eisenhower beispielsweise wollten die USA mit Hilfe der islamistischen Organisation den Einfluss der "atheistischen" Sowjetunion bekämpfen. Damals lud die Universität Princeton gewichtige islamische Theologen zu einer Konferenz, um sie gegen die Sowjets in Stellung zu bringen. Einer der Gäste war Sa'id Ramadan, ein führendes Mitglieder der Muslimbruderschaft (und Vater Tariq Ramadans). Selbst die CIA nannte ihn damals einen "Phalangisten" und "faschistisch".
As'ad Abu Khalil bemerkt außerdem zutreffend, dass die (käuflichen, opportunistischen) Muslimbrüder seit der Revolution 1952 ein Regime ganz besonders bekämpften. Das von Gamal Abd al-Nasir, während sie sich zu Zeiten Sadats und Mubaraks weit mehr zurück hielten. Nicht nur das ist vielsagend.
Recht interessant ist daher der Artikel Washington's Secret History with the Muslim Brotherhood.
Auf solche Episoden sollte man hinweisen. Ich kann mir schon vorstellen, dass sich so mancher gerade überlegt, ob er sich nicht für die Muslimbruderschaft ausspricht, weil er glaubt, diese wären der palästinensischen Sache dienlicher.
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Interessanter Blog, lese ich gerne.
AntwortenLöschenInteressanter Blog, lese ich gerne.
AntwortenLöschenVielen Dank! :)
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