al-Samidoun

Kommentare und Berichte zu Politik, Religion und Kultur mit Fokus auf den Nahen Osten.

Sonntag, 15. Mai 2011

"Unerwartete Grenzverletzung"

Der Israelwahnsinnige Michael Borgstede mit einem seiner vielen Propagandaartikel in der Welt.
Bei Infiltrationsversuchen an der nördlichen Grenze kommen acht Menschen ums Leben, viele werden verletzt. Die Grenzverletzung traf Israel unerwartet.
Grenzverletzung, wie bitte? Die Region ist syrisches Staatsgebiet besetzt von Israel. Und jetzt sollen Syrer, die in das besetzte Gebiet laufen Grenzverletzer sein? Was ist das? Orwell?

Es war eine Eskalation, mit der niemand gerechnet hatte.
Natürlich nicht. Alles total unerwartet. Die IDF hätte ja mal auf diesem Blog nachschauen können. Ich habe schon vor 2-3 Tagen geschrieben, dass der Plan besteht an die israelischen Grenzen zu maschieren.

In israelischen Sicherheitskreisen hieß es, die syrische Armee sei während der Grenzverletzung überhaupt nicht in Erscheinung getreten.
Die syrische Armee ist fast so feige wie die libanesische. Israelische Soldaten erschießen syrische Demonstranten auf syrischem Boden und die Assad-Armee ist damit beschäftigt Landsleute umzubringen. Ein Grund mehr den Sturz des Assad-Regimes herbeizusehnen.

Israelische Journalisten vor Ort berichteten allerdings auch von Gesprächen mit den syrischen Eindringlingen, die einen anderen Eindruck vermittelten. So zitiert das Online-Nachrichtenportal Ynet einige der Syrer mit den Worten, sie seien vor dem brutalen Vorgehen der syrischen Regierung geflüchtet und wollten in Israel um politisches Asyl bitten.
Das bringt mich zum Schmunzeln. Ynet ist das Al-Manar Israels.

Mit Flaggen und Bannern waren sie auf die Grenze zumarschiert, wurden aber von Soldaten der libanesischen Armee zurückgedrängt. Die Demonstranten sollen daraufhin die libanesischen Soldaten mit Steinen beworfen haben.
Hat die libanesische Armee jemals gegen äußere Feinde gekämpft? Ich meine, Israel konnte den Libanon 2006 wochenlang bombardieren ohne dass die Armee reagiert hat.

Der Sprecher der israelischen Armee, General Joav Mordechai, vermutete im Fernsehsender „Channel 10“, der Iran versuche über seine Verbündeten, die Nakba-Feiern auszunutzen und zu provozieren. Die Grenzverletzungen trügen „den Fingerabdruck des Iran“.
Auch das finde ich lustig. Als ob es nicht genug Araber geben würde, die ganz ohne den Iran den israelischen Staat verachten. Tut mir leid, Herr General. Dazu brauchen die Araber nicht den Irren aus Teheran.
Interessant ist auch, wie ähnlich doch die beiden Seiten sind. Im Iran macht man Israel für alles Schlechte verantwortlich was im Nahen Osten passiert und in Israel macht man den Iran für alles Schlechte verantwortlich.

2 Kommentare:

  1. okay, jetzt les' ich zum x-ten mal wie überraschend das ganze doch angeblich war, dass man damit nicht rechnen konnte etc. pp. und frag' mich ja langsam wirklich wo diese leute eigentlich leben... sagenhaft.

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  2. "Im Iran macht man Israel für alles Schlechte verantwortlich was im Nahen Osten passiert und in Israel macht man den Iran für alles Schlechte verantwortlich."

    So ein wenig wie beim Hahnenkampf. Das tät ne witzige Karikatur hergeben.

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