al-Samidoun

Kommentare und Berichte zu Politik, Religion und Kultur mit Fokus auf den Nahen Osten.

Sonntag, 29. Mai 2011

Symbolgesten

Auf dem G-8-Gipfel in Deauville solidarisierten sich auch die Briten mit der Demokratiebewegung in Nordafrika. Eine Zeitung enthüllte nun jedoch, dass eine Eliteeinheit des Regimes in Saudi-Arabien ausgerechnet von britischen Soldaten für den Kampf gegen Aufständische ausgebildet wird.
Es ist schon irgendwie erbärmlich zu sehen, wie westliche Staaten nach Außen hin vorgeben mit den arabischen Revolten zu sympathisieren, insgeheim jedoch den Sturz eines jeden Systems fürchten. Sogar Syrien bildet da keine Ausnahme.

Am innigsten ist die Liebe jedoch zu Saudi-Arabien. Da können autofahrende Frauen noch so verdroschen werden, man wird das Königreich dennoch darin unterstützen die Opposition klein zu halten. Und Opposition beginnt für Frauen auf dem Fahrersitz.

Deshalb hat Obama in seiner vollkommen belanglosen Ansprache auch mit keinem Wort das saudische Königreich erwähnt, als er von mehr Demokratie für die arabischen Länder sprach.

Wie naiv wäre es anzunehmen, westlichen (und arabischen) Regierungen würde es um das Wohl der arabischen Bevölkerungen gehen. Hat sich irgendeiner gerührt als vor zwei Wochen 11 Araber auf libanesischem Territorium von israelischen Soldaten erschossen wurden, ohne dass sie dabei die Grenze überquert oder den Grenzzaun niedergerissen haben?

Hätte die libanesische Armee oder meinetwegen die Hizbullah 11 israelische Demonstranten erschossen, wäre der Libanon bereits heute wieder von Naqoura bis nach Tripolis besetzt und Beirut würde, und daran zweifle ich keinen Augenblick, in Schutt und Asche liegen.

1 Kommentar:

  1. Ob man ein Freund des Westens (und der Amis) ist, ist eine Sache des Datums oder des Zufalls. Wohl bekommts!

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