Im Iran und auf Welt-Online laufen die Gemüter heiß, denn im persischen Gottesstaat soll - oh Schreck - tatsächlich ein Fußball-Nationalspieler einem Teammitglied an den Hintern gefasst haben. Offenbar Grund genug um die beiden Spieler erst einmal für unbestimmte Zeit zu sperren.
Angesichts dieser Kuriosität kann man bei Welt-Online nur verwundert "den Kopf schütteln" und pikiert feststellen, dass "schwule Fußballer im Reiche Ahmadinedschads schon mal gar keinen Platz" haben. Ob der Iran jetzt ein Gottesstaat oder das Reich Ahmadinedschads ist, und ob die beiden iranischen Naionalspieler sich nun tatsächlich als homosexuell betrachten ist erst einmal nebensächlich, fest steht jedenfalls, dass man so ein homophobes Verhalten aus "westlicher Sicht" natürlich gar nicht nachvollziehen kann!
Ein iranischer Nationalspieler fasste seinem Kollegen beim Torjubel an den Allerwertesten – und bricht damit im Gottesstaat "soziale und ethische Tabus".Stimmt! Offen homosexuelle Fußballer sind in Deutschland selbstverständlich eine Alltäglichkeit. Da kann der Deutsche nur den Kopf schütteln, wenn er auf den Iran schaut.
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Es fällt aus westlicher Sicht angesichts der hiesigen Debatte um das Outing homosexueller Fußballer ziemlich schwer, die Iraner zu verstehen ohne den Kopf zu schütteln.
Oder etwa doch nicht?
Sie müssen sich verleugnen - vor dem Trainer, der Mannschaft, dem eigenen Umfeld. Im Fußball sind Schwule bis heute das größte Tabu. Von Toleranz keine Spur: Dem Magazin RUND offenbaren sich einige Spieler. "Natürlich fühle ich mich beschissen. Auch meine Frau weiß nichts davon."
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