"Seit der israelischen Militäroffensive gegen die dort herrschende Hamas vor mehr als einem Jahr sind solche Angriffe recht selten geworden."
Falsch.
Die Angriffe waren bereits vor dem israelischen Massaker im Gazastreifen 2009, welches der Spiegel euphemistisch "Militäroffensive" betitelt, äußerst selten. Nämlich zur Zeit des Waffenstillstands der am 18. Juni 2008 in Kraft trat. Während im Monat Mai, also vor der Waffenruhe noch 149 Raketen auf Israel abgeschossen wurden, waren es im Zeitraum Juli 2008 bis Oktober 2008 gerade einmal 15 Stück, von denen nachgewiesener Weise und von israelischen Behörden offziell bestätigt, keine von der Hamas abgeschossen wurde.
Die Angriffe nahmen erst wieder zu, als Israel bei einem Überfall auf den Gazastreifen am 4. November 2008 sechs Hamas Kämpfer tötete.
Damit wird auch beantwortet, wer den Waffenstillstand gebrochen hat, in dessen Zeitraum übrigens kein einziger Israeli durch Hamas Angriffe getötet wurde.
Solche Artikel versuchen im Nachhinein das Massaker an Palästinensern irgendwie zu rechtfertigen, so nach der Art: Es wurden zwar 1400 Palästinenser getötet aber wenigstens fliegen jetzt kaum noch Raketen. So eine Logik funktioniert natürlich nur, wenn man eine Volksgruppe über die andere stellt, wenn manche Menschen mehr wert sind, als andere.
"Peres äußerte sich auch zur komplizierten humanitären Lage der rund 1,5 Millionen Palästinenser im Gazastreifen. Israel wolle nicht, dass die Menschen dort leiden. Allerdings werde dort weiterhin der Terror unterstützt, sagte er."
Und dann darf auch noch Peres zu Wort kommen um die Siedlungspolitik und die Strangulation Gazas zu verteidigen, die der Spiegel nur "komplizierte humanitäre Lage" nennt. So als ob es sich um eine knifflige, ungelöste Dreisatzaufgabe handeln würde und nicht um die Tatsache, dass hunderttausende Menschen in ein Gefängnis gepresst werden, in welches gerade einmal die aller nötigsten Waren gelassen werden, als Kollektivstrafe für die Taten von Splittergruppen.
Thailändische Arbeiter in Israel
Der getötete Landarbeiter ist selbstverständlich ein Toter zu viel. Hier wurde wieder einmal der falsche getroffen, vor allem wenn man sich vor Augen hält, dass es sich bei dem Getöteten um einen Arbeiter aus Thailand handelt. Thailändische Migranten in Israel sind die Gruppe Menschen, die im Arbeitsleben am stärksten ausgebeutet werden. Aufgrund der wirtschaftlichen Lage sind viele Thailänder gezwungen zum Arbeiten ins Ausland zu gehen. Viele davon haben Israel als Ziel, wenn sie es schaffen die Gebühr zu zahlen, die von israelischen Vermittlern erhoben wird und äußerst hoch ist.
Dabei ähneln sie den Palästinensern. Sie arbeiten für weit weniger als den Mindestlohn, werden zu unzähligen Überstunden gezwungen und leben meist isoliert in der Peripheri weit ab größerer Städte. Nicht selten nehmen die israelischen Arbeitgeber den Migranten ihre Pässe weg und machen sie damit noch abhängiger.
Doch haben Thailänder mittlerweile keinen guten Ruf mehr bei den Israelis. Sie gelten als "undiszipliniert", möglicherweise weil sie beginnen sich gegen die Ausbeutung zu wehren.
Als Antwort hat Israel bereits darüber nachgedacht die Quote thailändischer Arbeiter in Israel zu verringern, dies behauptet jedenfalls der thailändische Botschafter in Israel.
Dies alles sind aber Tatsachen, die man im Spiegel und anderen Propagandablättchen nicht finden wird.
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