al-Samidoun

Kommentare und Berichte zu Politik, Religion und Kultur mit Fokus auf den Nahen Osten.

Montag, 10. September 2012

Irak nach dem "Regime change" III

Die verlustreichsten Anschläge seit Abzug der US-Truppen aus dem Irak im Dezember 2011:

—Sept. 9: Insurgents kill at least 82 people in a wave of attacks, gunning down soldiers at an army post and bombing police recruits waiting in line to apply for jobs.
— Aug. 16: A blistering string of bombings and shootings across the country kill at least 93 people and wounded many more in a deadly show of force aimed at undermining the government's authority.
— July 23: Attacks aimed largely at security forces kill 115 people in what was the country's deadliest single day in two years.
— July 3: Bombs pound six cities and towns, killing some 40 people and raising suspicion that security forces may be assisting attacks on Shiite Muslims.
— June 28: Bombings and shootings take the lives of 22 people in attacks in Shiite neighborhoods and on security forces.
— June 16: Two car bombs kill at least 26 people in the capital on the final day of the Shiite pilgrimage.
—June 13: Car bombs strike Shiite pilgrims in several cities, killing 72 people in 16 separate explosions targeting an annual pilgrimage.
—...
Und so weiter, und so weiter....

Aber deutsche Neocons betrachten den "Regime change" im Irak ja als großen Sieg (für wen eigentlich?) und würden lieber heute als morgen ähnliches im Iran und in Syrien durchziehen.

2 Kommentare:

  1. Und dass die sich umbringen, dafür sind die Amis zuständig ?? Die können nichts für sektiererische Scharmützel. Da ist die Intoleranz der Araber ganz allein selbst schuld.

    Mach dich mal mental von den Amis unabhängig, das ist ja lächerlich.

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    1. Wo hab ich den US-Amerikanern denn die alleinige Schuld dafür zugeschoben, du Leuchte? Mir geht es um die Leute, die den Regime Change als irgendwie besonders gelungen betrachten. Und dass die Lage im Irak heute nach wie vor extrem unsicher ist, zeugt nicht gerade von einer gelungenen Demokratisierung als die sie den Menschen verkauft wurde.

      Die "Intoleranz der Araber" ist im Irak seltsamerweise erst seit der Zeit nach dem US gesponsorten Regime Change so virulent. Zwar gab es wie überall auf der Welt auch in arabischen Ländern konfessionelle Spannungen, diese waren jedoch selten so heftig wie nach dem Irakkrieg. Du kannst dazu gerne mal Iraker fragen, ob die konfessionelle Identität vor 20-30 Jahren so wichtig war wie heute. Da reicht ein falscher Vorname um in manchen Vierteln umgebracht zu werden, während früher konfessionelle Mischeehen durchaus nicht unüblich waren.

      Nein, "die Amerikaner" können kaum was dafür, dass heute irgendwelche islamistischen Gruppen schiitische Pilgergruppen in die Luft jagen, aber die Politik der US-Administration während des Irakkrieges hat maßgeblich zu dieser Entwicklung beigetragen.

      Kein Grund also den Regime change sonderlich zu feiern.

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