al-Samidoun

Kommentare und Berichte zu Politik, Religion und Kultur mit Fokus auf den Nahen Osten.

Dienstag, 29. November 2011

Schrecklicher Verdacht: Assad-Gegner Nazis?

Die Luft für Bashar al-Assad wird stetig enger. Ja sogar die Arabische Liga hat sich schlussendlich zu Sanktionen gegen Syrien durchgerungen.
Und auf beiden Seiten, auf der des Regimes und bei dessen Gegnern, läuft die Propagandamaschinerie auf Hochtouren.

So präsentierte am Montag der syrische Außenminister Videos, die angeblich das brutale Vorgehen bewaffneter Banden gegen die syrische Bevölkerung zeigen. Kurz darauf wurde jedoch aufgedeckt, dass es sich bei einem Teil der gezeigten Videos um ältere Aufnahmen aus dem Libanon handelt.

Dieses von der Opposition präsentierte Video dagegen soll angeblich einige von Regierungstruppen erschossene Syrer zeigen. Man muss jedoch keine guten Augen haben um zu erkennen, dass die angeblich getöteten Regimegegner ziemlich lebendig aussehen.

Weniger diskutiert wird hingegen, was sich da unter dem Label "Regimegegner" so alles tummelt. Klar ist, dass zu den aktivsten auch von Saudi-Arabien unterstützte Islamisten zählen.

Diese Assad-Gegner jedenfalls machen in dem Video unten zur Einstimmung eine bestimmte Handbewegung, die auch von anderen Gruppen im Nahen Osten bekannt ist und dort - wie zum Beispiel bei der Hizbullah - von westlichen Beobachtern schlicht als "Hitlergruß" bezeichnet wird.

Soll jetzt also die syrische Opposition ein Sammelbecken für Nazis sein? Den Bildern nach zu urteilen offensichtlich schon, denn bei der Hizbullah wurde die selbe Handbewegung als glasklarer Beweis für ihre faschistoide, antisemitische Haltung gesehen.

Dienstag, 15. November 2011

USA: Anstieg anti-muslimischer Straftaten um 50%

Erschütternde Statistik aus den USA: Demnach sind anti-muslimische Straftaten stark angestiegen. Gleichzeitig gibt es weniger Hassdelikte gegen Juden.
Und um keinerlei Missverständnisse aufkommen zu lassen illustriert Welt-Online die Meldung mit einer Bilderstrecke zum 11. September.

Montag, 14. November 2011

Nachbarschaftsstreitigkeiten...



Man achte auch darauf wie der Soldat tapfer die Angreifer beschützt.

Samstag, 12. November 2011

Bushidos Bambi

Bei aller Aufregung um Bushidos Bambi-Auszeichnung finde ich ausnahmsweise mal Worte von Neuköllns Bürgermeister Buschkowsky bedenkenswert:
„Er (Bushido) ist ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene Integration, sagt der Burda-Verlag. Ob das wirklich die richtige Bambisparte ist? Wieso muss man einen Menschen integrieren, der eine deutsche Mutter hat, in Bonn geboren, in Berlin aufgewachsen ist und seinen tunesischen Vater gar nicht kennt? Wenn er sich einen Bambi verdient hat, dann doch wohl für Cleverness, hervorragende Adaption unseres gesellschaftlichen Geldmachsystems und für das Erreichen von Jugendschichten in ihrer eigenen Kultur.“

Freitag, 11. November 2011

Die Leser der Jungle World: kewil

Okay, vielleicht ist die Überschrift ein klitzekleines bisschen übertrieben. Natürlich muss es nichts heißen wenn ein Blogger aus einer Zeitung zitiert.
Wenn sich aber ausgerechnet einer der fanatischsten Rassisten des homophoben, antiziganistischen, sexistischen, antimuslimischen Hassblogs PI-News auf "die linke Wochenzeitung" Jungle World beruft ist das durchaus bemerkenswert.
Denn eigentlich sind für die PI-Schreiber die hiesigen Medien sowas von kolossal "linksversifft", "rot-" oder "islamfaschistisch", "kommunistisch", "linksgestrickt" oder einfach "jüdisch". Andere Druckerzeugnisse werden auch mal schlicht als "Negerzeitung" betitelt.
Und dann ist es ausgerechnet die linke Jungle World, die der homophobe Hobbyrassenkundler und PI-Autor kewil zitiert, ohne sie auch nur mit einem seiner so häufig bemühten Schmähworte abzuurteilen? So kritiklos kommt dort höchstens noch die neurechte Junge Freiheit weg.


Vielleicht sind es ja Artikel wie der von Gerhard Scheit in welchem dieser angesichts des Massakers von Oslo behauptete, so etwas wie "das Feindbild Muslim" existiere nicht, die kewil endgültig zum Jungle World Leser gemacht haben?

Ist es jetzt gut oder schlecht für eine Zeitung, wenn sie von einem Typen wie kewil nicht mit einer Flutwelle an Schimpfworten belegt wird?

Zum Antisemitismus unter Muslimen

Wie weit verbreitet ist Antisemitismus unter Muslimen? Diese Frage hat sich auch der "Unabhängige Expertenkreis Antisemitismus" in seinem ersten Bericht gestellt. Doch eine Antwort vermögen die zehn Autoren nicht zu geben: "Bis heute fehlen für Deutschland belastbare wissenschaftliche Befunde über die tatsächliche Verbreitung antisemitischer Stereotype unter Muslimen." Die von Muslimen ausgehenden antisemitischen Übergriffe seien laut Statistik jedenfalls "vergleichsweise marginal". Mehr als 90 Prozent aller antisemitischen Straftaten würden von Tätern aus dem rechten Spektrum begangen.
Wobei ich noch gerne gewusst hätte was der Begriff "rechtes Spektrum" genau heißt?

Samstag, 5. November 2011

Säbelrasseln

Israelischer Militärschlag gegen Iran rückt näher
Der Konflikt spitzt sich zu: Ein Angriff Israels auf den Iran wird wahrscheinlicher. Zugleich zähle Israel auf internationale Unterstützung, bekräftigte Staatschef Peres.
Sollte es jetzt tatsächlich ernst werden? Die Ansagen von Seiten der israelischen Regierung sind jedenfalls mehr als deutlich.
Ich frage mich allerdings ob diese Drohungen womöglich den Zweck verfolgen die Konflikte innerhalb der iranischen Führung anzuheizen. Khamenei steht gegen Ahmadinedschad. Hinzu kommt der mehr als undurchsichtige Anschlagsplan in den USA, um den es dann, nach allerlei Merkwürdigkeiten, doch relativ schnell sehr still wurde.
Auch dahinter wurden inneriranische Machtkämpfe vermutet. Somit würde es zumindest ins Bild passen, dass die israelische Regierung ihrerseits ihren Nutzen aus der Situation zu ziehen versucht.

Dienstag, 1. November 2011

Homosexualität, Fußball, Gottesstaat und Deutschland

Na, wenn das mal keine Überschrift ist...
Im Iran und auf Welt-Online laufen die Gemüter heiß, denn im persischen Gottesstaat soll - oh Schreck - tatsächlich ein Fußball-Nationalspieler einem Teammitglied an den Hintern gefasst haben. Offenbar Grund genug um die beiden Spieler erst einmal für unbestimmte Zeit zu sperren.
Angesichts dieser Kuriosität kann man bei Welt-Online nur verwundert "den Kopf schütteln" und pikiert feststellen, dass "schwule Fußballer im Reiche Ahmadinedschads schon mal gar keinen Platz" haben. Ob der Iran jetzt ein Gottesstaat oder das Reich Ahmadinedschads ist, und ob die beiden iranischen Naionalspieler sich nun tatsächlich als homosexuell betrachten ist erst einmal nebensächlich, fest steht jedenfalls, dass man so ein homophobes Verhalten aus "westlicher Sicht" natürlich gar nicht nachvollziehen kann!
Ein iranischer Nationalspieler fasste seinem Kollegen beim Torjubel an den Allerwertesten – und bricht damit im Gottesstaat "soziale und ethische Tabus".
[...]
Es fällt aus westlicher Sicht angesichts der hiesigen Debatte um das Outing homosexueller Fußballer ziemlich schwer, die Iraner zu verstehen ohne den Kopf zu schütteln.
Stimmt! Offen homosexuelle Fußballer sind in Deutschland selbstverständlich eine Alltäglichkeit. Da kann der Deutsche nur den Kopf schütteln, wenn er auf den Iran schaut.
Oder etwa doch nicht?
Sie müssen sich verleugnen - vor dem Trainer, der Mannschaft, dem eigenen Umfeld. Im Fußball sind Schwule bis heute das größte Tabu. Von Toleranz keine Spur: Dem Magazin RUND offenbaren sich einige Spieler. "Natürlich fühle ich mich beschissen. Auch meine Frau weiß nichts davon."